Forschung und Entwicklung
Unsere aktuellen Entwicklungsvorhaben
Entwicklung einer hybriden Hygienisierungseinheit
Bewilligungszeitraum: 29.08.2019 bis 28.8.2021
Das Ziel dieses Vorhabens besteht in der
Entwicklung einer hybriden Hygienisierungseinheit mit elektrochemischer CSB und NH4+ Reduktion zur Behandlung von Abwässern aus Kläranlagen und landwirtschaftlicher Nutztierhaltung.
Kurzbeschreibung
Der Schutz des Trinkwassers als wichtigstes Lebensmittel ist als Handlungsmaxime für alle Prozesse bei denen Mensch und Umwelt interagieren gesellschaftlich akzeptiert. Gleichwohl sind Veränderungen der Umwelt durch anthropogene Einflüsse unübersehbar. Die jüngste Berichterstattung über eine hohe Belastung von Fließ- und Badegewässern mit zum Teil multiresistenten Keimen sowie ein jüngst veröffentlichter Bericht der EU Kommission über die anhaltende Überschreitung von Nitratgrenzwerten im Grundwasser haben diese Probleme erneut in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Als Verursacher der Stickstoffproblematik ist die Landwirtschaft seit langem identifiziert, ebenso zeichnet sie für einen nennenswerten Teil der Keimbelastung in Gewässern verantwortlich.
Abwässer aus landwirtschaftlichen Betrieben dürfen als Wirtschaftsgut ohne weitere Vorbehandlung im Rahmen der geltenden Düngeverordnung auf landwirtschaftlichen Nutzflächen ausgebracht werden. Eine alternative Entsorgung oder zumindest teilweiser Abbau von Inhaltsstoffen scheitert bis heute an geeigneten Anlagen und Technologien.
In dem F&E-Vorhaben soll eine hybride Hygienisierungseinheit entwickelt werden, die sich dadurch auszeichnet, dass auch ungeklärtes Abwasser z.B. aus landwirtschaftlichen Betrieben, welche vergleichsweise hoch mit Keimen belastet sind, sicher hygienisiert werden können und zudem durch eine integrierte Vorbehandlung der Gehalt an reaktivem Stickstoff (NHn-N) sowie des CSB zur Optimierung der Hygienisierung gesenkt werden kann.
Das Entwicklungsvorhaben wird in Zusammenarbeit mit dem Lehrgebiet für Siedlungswasserwirtschaft und Kreislaufwirtschaft der Hochschule Ostfalia durchgeführt.
Das Projekt wird mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert.